Du bist der Himmel, alles andere ist das Wetter.
Schlingentraining gehört zum funktionellen Training, d. h. wir stellen hier nicht die Optik und Ästhetik als Trainingsziel des Figurstylings in den Vordergrund, wie es z. B. oft mit Bizepstraining bei Männern oder mit Bauchmuskeltraining bei beiderlei Geschlecht der Zweck ist. (Dass sich die Körpersilhouette verbessert, ist klar.) Auch in der Prävention ist der Ursprungsgedanke ein anderer, kann aber zum Funktionellen Training führen. Hier im Schlingentraining geht es jetzt um das gute Funktionieren des Körpers, um das Optimieren seines Bewegungsapparates (also nicht der inneren Organe).
Kennzeichen des Schlingentrainings ist die Suspension: das Hängen (lat. suspendere = hängen, schweben) in den Seilen. Nur eben nicht schlapp-passiv, sondern unter kompletter Körperspannung. So werden nicht nur einzelne Muskeln trainiert, wie z. B. beim Bizepstraining im Sitzen (und am besten noch auf einer Unterlage abgestützt), sondern die gesamte sog. Muskelkette. ZUSÄTZLICH zum Krafttraining auch der Tiefenmuskulatur sind Gleichgewicht extrem und Rumpfstabilität in starkem Maße gefordert. Flexibilität aus meiner Sicht nur bei bestimmten Übungen. Das Gewicht ist jeweils ein Anteil Ihres Körpergewichtes, den sie aus der Vertikalen des Stehens, oder aus der Horizontalen des Liegens in einem gewissen Neigungswinkel auf die Schlingen bringen. Je mehr sie neigen, desto schwerer wird es.
Abseits der Akrobatik unter der Zirkuskuppel kenne ich 4 weitere Entwicklungen, die das Schlingentraining beeinflusst haben:
Auf der Krankenstation nutzte Joseph Pilates Schlingen an Lazarettbetten, um Versehrte wieder in ihre Kraft und Beweglichkeit zu bringen. Auch die heutigen Reformer ähneln ihnen immer noch.
Die Seilzüge der Fitnessgeräte setzen diesen Aspekt des Trainings fort, und erinnern uns daran, dass ‚immer schon’ mit Gewicht an Zügen körperlich trainiert wurde, hier jedoch mit fremden Gewichten.
‚In den letzten Jahren hat sich Hape Meier – einer der bekanntesten Physiotherapeuten Europas – zunehmend mit diesem Trainingshilfsmittel auseinandergesetzt und durch seine veröffentlichten Artikel, welche in der Zeitschrift „Leistungssport“ erschienen sind, die Slings sowohl in der Rehabilitation als auch im Leitungs- und Breitensport bekannter gemacht.’ (Ausbildungsskript slings ® concept Barbara Raab und Vroni Raab-Kronski aus dem Jahr 2015, Seite 3, 3. Absatz). Also auch Physiotherapie.
‚Randy Hetrick … und seine Kameraden bei den Navy SEALs, einer Spezialeinheit der US-Armee, mussten immer in Topform bleiben, ganz gleich, ob sie sich gerade in Hafenlagern … oder U-Boten befanden. Aufgrund der besonderen Umstände ihrer Einsätze standen den SEALs häufig nur sehr eingeschränkter Platz zum Trainieren und keine herkömmlichen Fitnessgeräte zur Verfügung.’ (Ausbildungsskript TRX ® Suspension Training Kurs aus dem Jahr 2013, S. 4, 2. Absatz). Also auch Militär.
Ich habe beide Ausbildungen an den Schlingen sehr geschätzt und kann daher auch Unterschiede in den Trainings benennen:
Die TRX-Schlingen sind Riemen mit Griffen mit Moosgummiüberzug und einer separaten Fußschlaufe. Sie haben im Fallschirmspringen ihren Ursprung. Sie können vom Plafond gehängt, aber auch in die Türe oder ein Fenster geklemmt werden. Slings concept ® Schlingen sind Seile aus dem Klettersport mit großen, hautfreundlich wattierten Stoffschlingen, die außer den Armen (nicht nur Händen!) auch die Beine und sogar den ganzen Körper oder Kopf aufnehmen können. Eine echte Abschluss-Entspannung ist also nur in diesen Equipment möglich. In der Länge verstellt werden beide stufenlos, TRX mit Schnallen, slings concept ® in sich selbst mit verschiebbaren und gleichzeitig sicher arretierbaren Bergsteigerknoten.
Achtung: TRX Equipment ist hochpreisig und ist durch typisch amerikanisches Marketing populärer als slings concept ®, wird aber dafür viel billig-kopiert! Es gibt pro Land nur 1 Generalvertrieb, Sie können über mich als zertifizierten Trainer jedoch leicht vergünstigte Konditionen bekommen. Ihr Original wird Sie dafür nicht Verletzungsrisiken aussetzen, wie z. B. gebrochene Karabiner.
Slings concept ® ist preislich bekömmlicher und trotzdem von wunderbarer Qualität, die Sie bei sachgemäßem Gebrauch mit Sicherheit ein Leben lang begleitet.
TRX mit meinem Ausbilder Stefan Liebezeit hätte nicht besser sein können. Nicht umsonst ist er zum PREMIUM PERSONAL TRAINER gewählt worden. Um bei ihm nicht gnadenlos unterzugehen habe ich monatelang vorher hart in meiner ureigensten Disziplin Yoga trainiert, was sich auch gelohnt hat Hier muss ich auch meinem Juniorchef Florian für diese Idee und meiner Wellnesschefin Lela danken, dass sie mich dorthin ‚geschoben’ hat. Es wars ‚voll wert’!
Slings concept ® mit meiner Ausbilderin Vroni Raab-Kronski war so etwas wie eine kleine Erleuchtung. Mein durch Unfall und Kinderkrankheit geschädigter Rücken, der mich immer schon in den Sport getrieben hat, erfuhr dort soviel detaillierte Arbeit, dass ich zu Hause selig in einen Dornröschenschlaf fiel! Ich war tief erholt trotz Anstrengung. Da die Ausbildungsstätte Euro Education der Raab-Dynastie wunderbar in Group Fitness ausbildet, traf ich dort auf durchdachte, sinnvolle Choreografie mit passender Musik. Dass jemand genauso gut Masterclasses hält wie danach Ausbildung zerpflückt und erklärt, ist selten! Ich wünschte, ich könnte mehr mit slings concept ® arbeiten! Slings concept ® nimmt übrigens immer auch den Beckenboden ins Visier, eine sichere Prävention für ein Altern ohne unangenehme Peinlichkeiten, sei es Mann oder Frau! Slings concept ® ist überhaupt sehr gut auch präventiv und therapeutisch einsetzbar, nicht nur unterhaltsame group fitness!
Yoga in den Schlingen: aerial Yoga, oder früher auch flying yoga: schwere Asanas werden leicht, leichte vielleicht schwerer. Auf jeden Fall ist es schwebend einfacher, Inversionen zu erleben, also kopfüber zu arbeiten. Wie das klassischen TRX auch empfehle ich diese Schlingenarbeit nicht für Menschen, die operative Versteifungen oder umfangreiche Narben im kompletten Rumpfbereich haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie Ihr eigenes Körpergewicht an diesen ‚Sollbruchstellen’ nicht schmerzfrei aushalten, auch nicht im kuschlig-weich elastischen ‚Hammock’. In der stabilen Ballonseide der Schwungtücher des flying Yoga sind die Übungen, die Ihnen im Hammock schon weh getan haben, gar nicht mehr machbar. Schon alleine im gerafften Seidentuch quasi wie auf einem Seil zu sitzen, kann für Ihre Beinrückseiten ein ‚einschneidendes’ Erlebnis sein. Es sollte Ihnen auch nichts ausmachen zu schaukeln, Sie verlieren schießlich den Boden unter den Füßen, empfindlichen, leicht reisekranken Naturen könnte schwindlig oder schlecht werden. Abseits dieser Einschränkungen macht Yoga in den Schwungtüchern aber unglaublich viel Spaß! Sogar ein kompletter Rückzug ist möglich: dann hängt man wie eine verpuppte Raupe von der Decke. Wie im normalen Yoga auch gibt es auch sanfte, yogatherapeutische Asanas, die Sie auch mit ‚Wehwechen’ ausprobieren können.
Was in diesen Schwungtüchern ebenfalls sehr gut geht, ist stretching. Mit Unterstützung der Schwungtücher können Sie meiner Erfahrung nach mehr anstellen als mit TRX oder slings concept ®.
Kinder lieben diese Tücher als Schaukel, Hängematte, Boot oder Cocon. Ich kann das nicht nur als Yogalehrerin bestätigen, sondern auch als Mutter bekräftigen. Die Tücher haben zudem den Vorteil, dass sie nicht an den Kopf knallen wie eine harte Schaukel vom Spielplatz. Erfinderische Kids nutzen die Tücher für Kletterexperimente und Zirkusakrobatiknummern, Luftfußball, -handball, Partnerübungen, als Vertikalseil wie ebenfalls im Zirkus o. ä. (Bitte legen Sie wie im Schulsport großräumig weiche Matten unter und bleiben sie dabei, falls sich Ihr Kletteräffchen einmal zu fest einschnürt!) Auch ein komplettes Tarzan-Musical haben wir Dank Yogaschwungtüchern in Ballonseide schon erleben dürfen.
Seien Sie als Erwachsener offen für diese Vielfalt, Sie müssen die Tücher ja nicht gleich auf die höchste Stufe hängen.